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Polizei

LEITFADEN ZUR

PFLEGE, INSPEKTION UND REPARATUR

VON SCHUTZBEKLEIDUNG

Pflegeleitfaden für persönliche Schutzausrüstung

VORAB

Dieser Leitfaden richtet sich an alle interessierten Verwender von persönlicher Schutzausrüstung von
SCHÖFFEL, insbesondere jedoch an Gerätewarte bzw. für die Pflege, Wartung und Instandhaltung der
Bekleidung verantwortliche Personen.
Bei Ordnungs- und Sicherheits-Behörden und Streitkräften wird Schutzbekleidung mit je nach
Einsatzzweck unterschiedlicher Normierung eingesetzt. Diese Bekleidung benötigt, um möglichst lange
gebrauchsfähig zu sein, eine spezielle Pflege. Die positiven Einflüsse einer sachgemäßen Pflege auf die
Lebensdauer einer Schutzbekleidung sind enorm und führen oftmals zu einer deutlichen Verlängerung
der Gebrauchsdauer. Die Schutzfunktion kann durch Verschmutzung gemindert werden.

Ergänzend zur Herstellerinformation die der Bekleidung beiliegt sowie dem im Bekleidungsteil
angebrachtem Kennzeichnungsetikett soll Sie dieser Leitfaden bei einer effektiven und
sachgerechten Wiederaufbereitung Ihrer Schutzkleidung unterstützen.

► Um eine optimale und hygienische Reinigungswirkung bei gleichzeitig bestmöglicher
Wäscheschonung, eine gleichbleibende Rückstrahlkraft der Reflexstreifen sowie eine hohe
Farbpermanenz des Obermaterials zu erzielen, sollten nur speziell für dieses Einsatzgebiet entwickelte
und getestete Waschmittel eingesetzt werden. Des Weiteren sind neben den chemischen Parametern
auch die physikalischen Parameter, d.h. die Prozessparameter, zu berücksichtigen. Nur eine richtig
gewählte Kombination aus Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie führt dauerhaft zu einem guten
Waschergebnis und einer optimalen Schutzwirkung.

► Die Bekleidung muss jedoch nicht nur sachgerecht gesäubert werden, sondern in Abhängigkeit von
der Benutzungsintensität auch re-imprägniert werden. Die schmutz-, wasser- und
chemikalienabweisenden Eigenschaften der Schutzbekleidung werden durch die Benutzung verringert
und können durch eine Ausrüstung mit speziellen Fluorcarbonharzen wieder erneuert werden. Das
Vollsaugen des Oberstoffes und somit die Aufnahme und Einlagerung von Flüssigkeiten,
Schmutzrückständen und anderen Kontaminationen in die Bekleidung wird reduziert, die
Rücktrocknung der Bekleidung beschleunigt und die Isolation, vor allem im feuchten Zustand, stark
verbessert. Besonders wichtig ist dies bei Kontakt mit Hitze sowie im Winter, da Nässe ein schlechter
Isolator ist. Bitte lesen Sie die nun folgenden Hinweise aufmerksam durch, um die Leistung und die
Haltbarkeit Ihrer Schutzbekleidung möglichst lange zu erhalten.

Die in diesem Merkblatt gemachten Angaben sollen Sie beraten. Ein Haftungsanspruch kann aus
diesen Empfehlungen nicht hergeleitet werden. Für etwaige Rückfragen steht Ihnen Ihr zuständiger
SCHÖFFEL Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

Pflegeleitfaden für persönliche Schutzausrüstung

WICHTIGE GRUNDLEGENDE HINWEISE

► Halten Sie Ihre Bekleidung stets sauber! Nur schmutz-, öl-, fett- und schweißfreie Bekleidung weist
die volle Schutzwirkung auf, brennt nicht, ist permanent wasserdicht und transportiert Schweiß
zuverlässig nach außen.

► Die Schutzkleidung ist immer baldmöglichst nach dem Einsatz oder einer intensiven Verwendung
zu waschen. Lange Lagerzeiten verschmutzter Bekleidung führen zu verschlechterten
Reinigungsergebnissen.

► Die Schutzbekleidung immer separat waschen, um die flammhemmenden Eigenschaften der
Bekleidung nicht nachteilig zu verändern. Nicht mit brennbaren Materialien waschen, um das Anhaften
brennbarer Fasern zu vermeiden.

► Bekleidung nicht im privaten Haushalt waschen, Kontaminationen können so leicht verschleppt
werden! Schutzbekleidung sollte von einem sachkundigen Dienstleister professionell
wiederaufbereitet werden.

► Beschädigungen werden im gewaschenen Zustand leichter erkannt. Schutzbekleidung muss nach
jedem Einsatz mittels Sichtprüfung auf mögliche Beschädigungen hin inspiziert werden. Bei Bedarf ist
eine Reparatur durchzuführen oder das Bekleidungsteil auszusondern.

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DIE RICHTIGE MASCHINENTECHNIK

Die Schutzbekleidung sollte möglichst in frei-programmierbaren Nassreinigungs- oder
Waschmaschinen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 15 kg Ware gewaschen werden. Diese
sind optimal auf die später genannten und empfohlenen Waschverfahren einstellbar. Die
Maschinenkapazität sollte nach Möglichkeit nur zu 75% genutzt werden, um eine zu hohe mechanische
Belastung während der Waschbehandlung zu vermeiden. Als Anhaltspunkt kann gelten, oberhalb der
Wäsche mindestens zwei Hand breit Freiraum in der Waschtrommel zu lassen. Für die Trocknung sollte
ein professioneller Wäschetrockner oder Trockenschrank mit frei programmierbarer Zeit- und
Temperatureinstellung vorhanden sein. Sensorisch gesteuerte Trockenprogramme sind für die
Schutzbekleidung u.U. nicht geeignet, da die Schutzbekleidung ggf. übertrocknet wird (Gefahr von
Schädigungen durch zu hohe Hitze) bzw. aufgrund der mehrlagigen Bekleidungsschichten partiell noch
feucht bleibt kann. Eine anschließende Lufttrocknung ist somit unter Umständen erforderlich.

Haushaltswaschmaschinen und Trockner werden aufgrund der möglichen Waschprogrammesowie des geringen Trommelvolumens insb. für mehrlagige Schutzbekleidung nichtempfohlen.

VORBEREITUNG

► ist die Bekleidung normal verschmutzt, sollte das Standard-Waschverfahren angewandt werden.

► Ist die Bekleidung extrem stark mit ruß-, öl- und fetthaltigen Substanzen verunreinigt, ist eine
zusätzliche Vorbehandlung (z.B. Vorwäsche), die Anwendung des Intensiv-Waschverfahrens oder
sogar eine chemische Trockenreinigung (nicht Teil dieses Leitfadens) zu empfehlen.

Diese Verfahren sollten aber stets die Ausnahme bleiben, da Schädigungen der Bekleidung
bei wiederholter Anwendung nicht ausgeschlossen werden können.

► Achtung Klettfraß! Es sind starke Beschädigungen der Bekleidung durch Klettverschlüsse in der
Wäsche möglich! Daher müssen alle Klettverschlüsse geschlossen bzw. abgedeckt werden. Ggf. sind
auch alle Knöpfe und Reißverschlüsse, insb. der Frontreißverschluss, zu schließen, sofern diese
scharfkantig sind (z.B. Metall-Reißverschlüsse).

► Alle Weitenverstellungen an der Bekleidung auf maximalen Öffnungsgrad stellen, damit die
Waschflotte das gesamte Bekleidungsteil durchdringen kann.

► Keine Waschetiketten anklammern, die Membrane kann beschädigt werden!

► Vor dem Waschen alle ablösbaren Teile (z.B. Karabinerhaken) und abnehmbare
Rückenbeschriftungen entfernen sowie die Taschen vollständig entleeren.

► Falls vorhanden, muss integrierte PSA gegen Absturz vollständig aus der Bekleidung entfernt
werden.

Besonders Membranen können während dem Schleudergang von Karabinerhaken oder Metallteilen
beschädigt werden!

Pflegeleitfaden für persönliche Schutzausrüstung

DIE DREI SCHRITTE DER PFLEGE

1. Waschbehandlung

Bitte überprüfen Sie vor der Wäsche unbedingt das Pflegeetikett in Ihrer Bekleidung!

Sind hierauf Pflegesymbole und Hinweise zu einem anderen als dem hier beschriebenen
Waschverfahren zu finden, so sind diese anzuwenden. Die in dieser Broschüre gemachten Hinweise
gelten dann nicht bzw. nur eingeschränkt.

► Die Auswahl des Waschverfahrens (normal oder intensiv) richtet sich nach Art und Grad der
Verunreinigungen. Verfahren siehe Tabellen unten.

► Von der Verwendung von Haushaltswaschmitteln und Pulverwaschmitteln ist generell abzuraten.

► Weichspüler, optische Aufheller und Bleichmittel dürfen nicht eingesetzt werden.

► Bei der Pflege muss der pH-Wert in der Waschflotte zwischen 7-9 liegen.

► Feuerwehr-Schutzkleidung sollte mitteltourig geschleudert werden.

Pflege-Inspektion-und-Wartung-von-SCHOFFEL-Schutzbekleidung-5

Pflegeleitfaden für persönliche Schutzausrüstung

2. FC-Ausrüstung

Für Schutzbekleidung die eine Abweisung von Wasser, Öl, Schmutz und/oder Schutz vor ausgewählten
Chemikalien bietet, ist von Zeit zu Zeit eine Re-Imprägnierung erforderlich. Diese wird mittels
Einwaschimprägnierung auf Basis von Fluorcarbonharz-Präparaten erreicht.

Es sollte grundsätzlich nur bei Bedarf nachimprägniert werden, um die
schweißtransportierenden Eigenschaften der Bekleidung nicht zu beeinträchtigen.

Herkömmliche FC- Ausrüstungen können durch Trocknerbehandlungen (Temperaturen kurzfristig bis
über 80°C) wirksam reaktiviert werden, weshalb sich eine Nachimprägnierung durchschnittlich nach 3-
5 Wasch- und Trocknungszyklen empfiehlt. Die Imprägnierung sollte vor dem Waschen mittels
Aufsprühens bzw. Auftropfen von etwas Wasser in einer Art Schnelltest geprüft werden: bleiben die
Wassertropfen an der Oberfläche des Textils stehen, ist eine Imprägnierung nicht notwendig, sinken
die Tropfen in das Textil ein, sollte re-imprägniert werden. Nach einer chemischen Reinigung sollte die
Imprägnierung immer aufgefrischt werden.

Schutzbekleidung mit Obergeweben, welche mit einer Langzeit- FC-Ausrüstung versehen sind wie
bspw. Repel+, Green Repel oder Powershell müssen, in Abhängigkeit von der Benutzungsintensität,
erst nach durchschnittlich 30-40 Waschzyklen nachimprägniert werden.

Trotzdem ist eine regelmäßige Kontrolle der Wasserabweisung mittels Sprühtest unbedingt
erforderlich. Durch intensive Benutzung oder starke Verschmutzung kann eine Re-Imprägnierung
schon deutlich früher notwendig sein.

Die eigentliche FC-Ausrüstung erfolgt im Anschluss an die Waschbehandlung in der Waschmaschine.
Es ist darauf zu achten, dass die folgenden Anweisungen beachtet werden, um ein optimales Ergebnis
zu erzielen.

► Die auszurüstende Schutzbekleidung muss vor der Behandlung gewaschen werden. Nur saubere,
fettfreie Ware kann das Imprägniermittel dauerhaft aufnehmen!

► Es ist darauf zu achten, dass keine Waschmittelreste mehr in den Bekleidungsstücken vorhanden
sind. Das heißt, es sollte beim Waschen mit mindestens 4 Spülbädern gearbeitet werden.

► Es dürfen der Ausrüstungsflotte keine weiteren Wasch-, Reinigungs- und Pflegeprodukte zugesetzt
werden.

► Die angegebenen Dosiermengen müssen immer eingehalten werden.

► Die Fluorcarbonharz-Ausrüstung sollte mit einer Dosierpumpe dosiert werden. Erfolgt die
Dosierung von Hand, z.B. über die Einspülfächer, so ist darauf zu achten, dass keine Waschmittelreste
mit in die Ausrüstungsflotte gelangen.

► Die Flotte auf 35° C erwärmen und für 15 Minuten anwenden, um eine gleichmäßige Verteilung der
Imprägnierchemikalie zu gewährleisten.

► Für das Schleudern wird ein Intervallschleudern für insgesamt maximal 5 Minuten empfohlen.

Pflegeleitfaden für persönliche Schutzausrüstung

3. Trocknung

Bei vorangegangener Nachimprägnierung sollte grundsätzlich maschinell getrocknet werden.

Die in der Pflegekennzeichnung der Bekleidung angegebene Trockentemperatur darf nicht
überschritten werden, da dies zu Schäden an der Bekleidung führen kann.

► Die Trocknung erfolgt in einem Trockner bei einer Temperatur von ca. 60°C. Dies entspricht der
Pflegekennzeichnung „Trockner mit einem Punkt“.

► Um eine langanhaltende Fixierung der FC-Imprägnierung zu ermöglichen, kann im Anschluss an die
eigentliche Trocknung eine kurzzeitige Erhöhung der Trocknertemperatur auf (ca. 80° C) den
gewünschten Effekt erzeugen. Eine Dauer von 5 Minuten ist hierfür anzusetzen.

► Nach der Trocknung kann eine geringe Menge Restfeuchtigkeit in der Bekleidung verbleiben,
besonders in wasserdichten und mehrlagigen Bereichen, wie z.B. unter Saugsperren. Die Bekleidung
sollte daher unbedingt luftig, trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Bei zu viel Restfeuchtigkeit
die Schutzkleidung einmal nach innen und ggf. ein zweites Mal nach außen gedreht gemäß Etikett
trocknen. Die Bekleidung kann auch an der Luft restgetrocknet werden.

► Ein Testen der Ausrüstung durch Aufspritzen von Wasser sollte erst nach dem Abkühlen des
Bekleidungsstücks, besser noch nach einigen Stunden erfolgen.

4. Optional: Bügeln

  • Kann als zusätzliche Behandlung bei mittlerer Temperatur durchgeführt werden.

Nicht über die Reflexstreifen bügeln.

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INSPEKTION

Bei ordnungsgemäßer Lagerung ist bei neuer Bekleidung keine Inspektion erforderlich.

Gebrauchte Bekleidung ist nach jeder Reinigung sowie nach intensiver Verwendung auf
Restverschmutzungen und sichtbare Beschädigungen hin zu prüfen. Defekte werden so schnell erkannt
und können bereits im Anfangsstadium repariert werden.

Generell soll die Schutzbekleidung zusätzlich mindestens einmal jährlich durch eine geschulte und
beauftragte Person überprüft werden.

Hierfür wird in vielen SCHÖFFEL Schutzbekleidungen eine Reparaturöffnung eingebaut, sofern es sich
um ein mehrlagiges Kleidungsstück handelt. Hierdurch kann ohne Hilfsmittel schnell und einfach die
Kontrolle der Membrane und deren Nahtverschweißung vorgenommen werden und sämtliche textile
Schichten begutachtet werden.

Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf lokale Farbveränderungen des Obermaterials, Ablösungen
von Nahtbändern, Delaminationsstellen (Blasenbildung) der Membrane, Beschädigungen an
Reflexstreifen und schwergängige Verschluss-Systeme zu richten. Diese Aufzählung ist nicht
erschöpfend, soll aber auf mögliche Probleme hinweisen, die per Sichtkontrolle feststellbar sind.

Insbesondere eine beschädigte Membrane oder undichte Schweißnähte können zur Reduktion der
Schutzfunktion führen und müssen vor weiterem Gebrauch repariert werden.

REPARATUR

SCHÖFFEL Schutzbekleidung zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer und leichte Reparierbarkeit
aus.

Ist Ihre Schutzkleidung beschädigt, muss sie fachgerecht repariert werden, um die volle Schutzwirkung
wiederherzustellen bzw. aufrecht zu erhalten.

Die allermeisten Defekte können von unseren erfahrenen Spezialisten wieder instandgesetzt werden.

Hierfür steht Ihnen unser hauseigener SCHÖFFEL Reparaturservice jederzeit zur Verfügung.

Für unsachgemäß ausgeführte Reparaturen übernehmen wir keine Haftung.

Schöffel Sportbekleidung GmbH

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